Die Spezialisten für Baubiologie und Umweltanalytik
Das Foto zeigt eine Hand, die ein Fenster zum Stoßlüften oder allgemeinem Lüften öffnet, was der Bildung von Schimmel in Innenräumen vorbeugen kann.

Lüftungstipps gegen hohe Kosten

Sparen ist nicht immer von Vorteil: Wer sich beim Heizen zu sehr zurücknimmt, zahlt zu. Eine durchfeuchtete Wand leitet teure Heizenergie bis zu dreimal schneller nach außen. Trotz eingeschränktem Wärmekomforts wird mehr Heizenergie verbraucht und die Bausubstanz geschädigt. Und Schimmel kann die Gesundheit gefährden.

Tipps zum richtig Heizen und Lüften

Wer richtig heizt und lüftet, erspart sich – und seinem Vermieter – Ärger und Kosten. Und er achtet dabei auf seine Gesundheit.

 

  • Heizen Sie alle Räume ausreichend und kontinuierlich. Dies gilt auch für Räume, die Sie nicht ständig nutzen oder in denen Sie ein niedriges Temperaturniveau wünschen.
  • Unterbinden Sie die Luftzirkulation nicht. Das ist besonders wichtig an Außenwänden. Möbelstücke sollten deshalb mindestens fünf Zentimeter (besser sind zehn) Abstand zur Wand haben, besonders die auf geschlossenem Sockel.
  • Behindern Sie nicht die Wärmeabgabe der Heizkörper durch Verkleidungen, lange Vorhänge oder vorgestellte Möbel. Der Wärmestau erhöht die Wärmeverluste nach außen. Bei verbrauchsabhängiger Abrechnung registriert der Heizkostenverteiler sonst einen etwa zehn bis zwanzig Prozent zu hohen Verbrauchsanteil – weil er die verringerte Wärmeabgabe nicht berücksichtigen kann. Sie werden durch Beachtung dieser Empfehlung vor zu hohen Heizkosten bewahrt.
  • Halten Sie die Türen zu weniger beheizten Räumen stets geschlossen. Die Temperierung dieser Räume übernimmt der Heizkörper. Andernfalls dringt mit der wärmeren Luft aus Nebenräumen zu viel Feuchtigkeit ein, die beim Abkühlen der Luft dann zum Teil als Kondensat ausfällt. Dem gegenüber bringt die Lufterwärmung im Raum ein Absenken der relativen Luftfeuchte, die Wasseraufnahmefähigkeit der Luft wird in diesem Fall vergrößert.
  • Schenken Sie der Raum- und Wohnungslüftung besondere Aufmerksamkeit, besonders bei fugendichten Fenstern. Lüften dient nicht nur dazu, verbrauchte Luft durch hygienisch einwandfreie zu ersetzen: Eine wesentliche Aufgabe des Lüftens ist auch das Abführen von Wasserdampf, damit die relative Luftfeuchte keinesfalls die Behaglichkeitsgrenze und zugleich kritische Grenze für Kondensatbildung – fünfzig bis sechzig Prozent relative Luftfeuchte – übersteigt. Die abzuführende Wasserdampfmenge beträgt je nach Wohnungsgröße und Intensität der Nutzung zehn bis 30 Liter pro Tag.
  • Bei offenen Feuerstellen in der Wohnung muss sichergestellt sein, dass auch die Verbrennungsluft kontinuierlich ersetzt wird. Dies kann geschehen durch einen sogenannten Luftverbund zwischen mehreren Räumen: Die entsprechenden Öffnungen in den Innenwandteilen oder Türen dürfen aus Sicherheitsgründen keinesfalls verschlossen werden. Bei Feuerstätten mit geschlossener Brennkammer wird die Verbrennungsluft über Kanäle zur Brennkammer herangeführt. Ein Austausch mit der Raumluft findet in diesem Fall nicht statt.
  • Lüften Sie nach Bedarf, lüften Sie energiebewusst. Dabei geht zwar Heizenergie verloren. Dies muss jedoch für ein gesundes Raumklima und zur Vermeidung von Feuchteschäden akzeptiert werden. Es kommt darauf an, diesen Verlust so klein wie möglich zu halten. Dies gelingt durch kurzes intensives Lüften. Sie sollten deshalb Fenster und Türen kurzfristig weit öffnen und Durchzug schaffen. Nach etwa fünf bis zehn Minuten ist die verbrauchte, feuchte Raumluft durch trockene Frischluft ersetzt, die nach Erwärmung wieder zusätzlichen Wasserdampf aufnehmen kann.
  • Der Vorteil dieser Stoßlüftung ist, dass mit der verbrauchten Luft nur die darin enthaltene Wärme entweicht, während die in den Wänden und Einrichtungsgegenständen gespeicherten, viel größeren Wärmemengen im Raum bleiben und nach dem Schließen der Fenster mithelfen, die Frischluft schnell wieder auf die gewünschte Temperatur zu bringen. Diese Stoßlüftung sollte bei Anwesenheit in der Wohnung mehrmals täglich wiederholt werden.
  • Kein Dauerlüften während der Heizperiode. Offene oder gekippte Fenster verursachen viel mehr Wärmeverlust als eine gezielte Stoßlüftung.
  • Größere Wasserdampfmengen, die in einzelnen Räumen beim Kochen oder Duschen entstehen, sollten durch gezieltes Lüften der betreffenden Räume sofort hinaus gelüftet werden.
  • Die Türen bleiben während des Kochens, Badens, Duschens geschlossen, damit sich der Wasserdampf nicht in der gesamten Wohnung ausbreitet.
  • Schließen Sie beim Lüften die Heizköperventile und drehen Sie die Raumthermostate zurück.
  • Vorsicht bei Frost: Ein Abdrehen der Heizkörper darf nur bei einer kurzen Stoßlüftung erfolgen. Sonst besteht die Gefahr, dass das Wasser im Heizkörper einfriert und die Heizung platzt.
  • Unser Trick: Legen Sie sich ein Tuch an solche Thermostatventile. Beim Stoßlüften einfach den Ventilknopf abdecken und so von der einströmenden Frischluft abschirmen. Andernfalls würde die eingebaute Frostschutzsicherung das Ventil bei etwa 5 Grad Celsius auch in der kleinsten Stellung sofort automatisch öffnen. 

Richtig lüften, richtig heizen. Besser wohnen. UVS beantwortet alle Ihre Fragen.